Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Gruppenbegleiterinnen und Gruppenbegleiter,

die Corona-Pandemie hat nun eine schon gefühlt lange Zeit das Leben in unserem Land gravierend verändert und wird dies offenbar auch noch für eine weitere Zeit spürbar beeinflussen und vor allem einschränken.
Die Generationen sind voneinander getrennt und viele Menschen befinden sich in Kurzarbeit. Schulen, Kitas, und Universitäten sind geschlossen, das Leben auf den öffentlichen Plätzen befindet sich in Ruhestellung und … ein Treffen größerer, aber eben auch kleiner Gruppen ist untersagt.
Vor Juni werden wir sicher nicht mit einer vorsichtigen Rücknahme der Einschränkungen gerade auch hinsichtlich unserer Gruppenarbeit rechnen können. Evtl. werden vorher kleine Arbeitstreffen möglich sein, aber die eigentliche Gruppenarbeit wird sicher noch für eine spürbare Zeit ruhen müssen. Ich denke, dass wir – je früher desto besser – Formen der Kommunikation und auch der Selbsthilfe finden und umsetzen müssen, die auch während der Corona-Pandemie menschliche Solidarität ermöglicht. Auf jeden Fall besteht die Notwendigkeit, Hilfestellung und Beratung in Akutsituationen zu leisten. Aber ebenso wichtig ist es auch, soweit dieses möglich ist, unser Gruppenleben am Leben zu erhalten.
Notfalltelefon-Nummern (innerhalb der jeweiligen Freundeskreisgruppe) sollten eingerichtet werden (wenn nicht schon geschehen), und auch Telefon „Netzwerke“, oder auch „Foren“ bzw. „Gruppen“ in den Sozialen Medien (z.B. WhatsApp) können ggf. das Gemeinschaftserleben etwas stärken. Es ist natürlich kein Ersatz für die persönliche Gruppe (kann es nicht und darf es auch nicht sein), aber es ist notwendig, um unser Solidaritätsnetz aufrecht zu halten.
Mein Erleben in unserer Freundeskreis-Suchtselbsthilfe Neubeckum sieht z.Zt. folgendermaßen aus: ICH bzw. WIR bemühen uns um regelmäßigen Telefonkontakt zu jedem Mitglied. Per Videochat konnten wir den Kontakt entsprechend erweitern. Außerdem haben wir WhatsApp-Gruppen, in denen jede/r sich individuell äußern und einbringen kann. Wir sind heute mehr denn je in unserer Kreativität gefragt. Forderungen, um neue Wege zu öffnen, bei denen wir uns wahrscheinlich bis vor kurzer Zeit noch sehr schwer getan hätten, werden unüberhörbar lauter. Wir sind aber ebenso gefordert, gerade jetzt auch dafür zu sorgen, dass die wichtige und lebensnotwendige Arbeit der Suchtselbsthilfe in unseren Freundeskreisgruppen spätestens im Spätsommer wieder in gewohnter Frische und Lebendigkeit wahrgenommen werden kann.
Liebe FreundeskreislerInnen, ich gehe davon aus, dass auch bei Euch viele Ideen leben, wie wir diese Krise gemeinsam meistern können. Ich würde mich freuen, wenn Ihr an diesem „Krisen-Notwerk“ mitgestaltet, Eure Ideen einbringt und Euch auch meldet, wenn Ihr einzelne Aufgabe dazu übernehmen könnt.
Das Angebot vom Landesverband in Bezug auf Seminare und Gruppenbegleitertreffen u.ä. ist abhängig von den Regierungsvorgaben. Je nachdem wie die Lockerungen zukünftig aussehen werden, werden auch die Angebote von uns dementsprechend wieder stattfinden.

Folgende Seminare fallen aus

  1. „Zwischen Verbundenheit und Entwicklung“ vom 22.-24.5.2020 in Haltern
  2. „Die Welt der illegalen Drogen“ 26.6-28.6.2020 in Freckenhorst
    Das Gruppenbegleitertreffen am 20. Juni 2020 wird abgesagt.

Alle bis dahin ausgefallenen Seminare werden im nächsten Jahr 2021 nachgeholt.
Mit „Gesundheitsauflage“ findet „Das Rückfallseminar“ vom 5.6.-7.6.2020 in Mühlheim statt.
Die Einladung für das Seminar wird in dieser Woche durch unseren Geschäftsführer Herbert Borcheld verschickt
(inklusive Auflage/Anmerkung in Bezug auf die Covid-19 Pandemie für das Seminarhaus „Die Wolfsburg“).

Die geplante Gruppenbegleiterausbildung 2021 wird aufgrund zu geringer Anmeldezahlen nicht stattfinden können. Die Überlegungen gehen dahin dieses ins Jahr 2022 zu verschieben. Alle Themen der Delegiertenversammlung März 2020 werden in die DV Oktober 2020 aufgegriffen (soweit der zeitliche Rahmen es zulässt). Voraussetzung hierfür ist natürlich auch, dass das bis dahin geltende Versammlungsverbot aufgehoben ist.
Zum „Projekt Zukunft“ wird Erwin Vartmann Euch auf dem Laufenden halten. Aber auch hier geht bereits eine Vorbereitungsgruppe „online“.
Die 2. Phase der regionalen Workshops wird aber auf jeden Fall in Präsenzveranstaltungen stattfinden. Allerdings müssen wir davon ausgehen, dass sich das gesamte „Projekt Zukunft“ deutlich ins Jahr 2021 verschieben wird.
In einem gemeinsamen Engagement kann es so vielleicht gelingen, die Krise auch als Chance zu erleben: Freundeskreis, Selbsthilfe und Solidarität neu zu „bauen“.
Krise als Chance zur Erneuerung!
Bleibt gesund und zuversichtlich und gebt es an alle Mitglieder weiter.

Herzlichst Euer      Karl-Heinz Wesemann